Beobachte Konvektion ab dem Vormittag, zähle Sekunden zwischen Blitz und Donner, beachte schwarze Vorhänge in der Ferne. Verlasse Grate, Türme und Gipfel frühzeitig, meide Einzelbäume und feuchte Rinnen. Hockstellung mit geschlossenen Füßen bleibt letzte Option, nicht Strategie. Plane Querungen über Wiesen statt Schrofengürtel, halte Schuhe trocken. Wer Gewitter meidet, braucht Heldentaten nicht zu improvisieren, sondern genießt die Rückkehr ins Trockene.
Wenn Sicht verschwindet, schrumpft die Welt auf wenige Meter. Nutze Kompasskurse, Peilungen, markante Geländemerkmale und exakte Schrittzählung. Richte dich an Höhenlinien, meide Absturzgelände, halte Gruppenabstände klein. Setze akustische Signale, kontrolliere regelmäßig Position und Richtung. Nebel verlangt Ruhe, systematische Checks und Demut. Wer Struktur bewahrt, findet Wege, wo andere nur ein graues Tuch sehen.
Föhn schenkt Fernsicht und Trockenheit, doch Böen können tückisch und entkräftend sein. Achte auf lentikulare Wolken, warme, trockene Luft und starkes Lee-Turbulieren. Meide lange, scharfe Grate, sichere Hüte und lose Ausrüstung, plane windgeschützte Alternativen. Prüfe Windkarten in Höhenstufen, beobachte Staulagen auf der Luvseite. Genieße die Klarheit, ohne Stabilität zu überschätzen, und gib dem Wind nicht die Regie über deine Schritte.