





Hangexposition erkennst du an Höhenlinien und Flussrichtungen. Kombiniere Hangrosen, Neigungskarten und Schummerung, um Sonnenlauf und Windbeschleunigung zu antizipieren. Skizziere Linien über Rücken statt durch Mulden, markiere Ausweichschultern und sichere Übergänge. Ein Blick ins Höhenprofil verrät, wo steile Stufen rechtzeitig entschärft werden. Beim Planen einer Voralpenrunde half die Überlagerung von Expositionslayer und Schummerung, eine angenehm schattige, dennoch windoffene Variante zu finden, die mittags weder überhitzt noch in weichen Untergrund ausartete.
Modelle liefern großräumige Tendenzen, doch das Relief moduliert sie. Zeichne die vermuteten Luv- und Lee-Seiten auf deine Karte, notiere kritische Übergänge und Winddüsen. Plane Beobachtungspunkte: Gratkante, Sattel, Muldenkopf. Wenn Messwerte und Eindruck auseinanderdriften, wechsle früh auf konservative Linien. Bei einer Tour im Jura signalisierten Modelle Westwind, vor Ort verstärkte ein Einschnitt die Böen. Der Wechsel auf einen parallelen Waldgrat brachte Ruhe, bessere Kommunikation im Team und eine solide Zeiteinschätzung trotz kurzer Zusatzmeter.
Lege vorab Checkpunkte fest: Sattel X, Gratschulter Y, Rinnenkopf Z. Dort prüfst du Wind, Untergrund, Bewölkung, Uhrzeit. Wenn zwei Indikatoren kippen, greift ein Abbruchplan. Solche klaren Regeln entlasten bei Stress. In Trainingsgruppen bewährte sich die 2-aus-3-Regel: Stimmen Prognose, Beobachtung und Bauchgefühl nicht mehr überein, wird konservativ gehandelt. Kommunikationspausen an sichtgeschützten Schultern verbessern Entscheidungen und halten alle eingebunden. Dokumentiere nach der Tour, welche Kriterien wichtig waren, und schärfe sie für die nächste Unternehmung.
All Rights Reserved.